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Ortswappen

Von unserem Ortschronist Johannes Singer

abgeleitet von Brüne oder Brunen, bedeutet soviel wie ödes, wohl sumpfiges Land. Ohne einen Wasserlauf zu besitzen, ist es oder war es reich an Sümpfen, Mooren und Teichen. Moorhaltige Parzellen wurden während des 1. Weltkrieges 1914-1918 abgegraben, zu Ziegeln geformt, getrocknet und als Brennmaterial verwendet.Von Brunen ist es auch nur ein Schritt zu Brunnen, Bronnen, Born. Somit ist die Ortsbezeichnung Brunn doch von seiner Bodenbeschaffenheit her entstanden. Teiche waren reichlich vorhanden: im Herrenholz an der Oberreichenbacher Grenze (Steinpöhl 2) 2 am Weg nach Reuth in den Rittergutwiesen 1 am ehem. Steigerhaus (Spritzteich) der sogenannte Schlammteich, direkt am Rittergut gelegen, der früher dazu diente die Pferde zu baden ferner die 2 Pammler'schen Teiche 1 hinter dem ehem. Becher'schem Haus und 1 in einem H. Winkler gehörigen Wiesengrundstück. Eine Vielzahl von Teichen befand sich auch im ehem. Zierold'schen Besitz. Sogar im Oberdorf, hinter dem Gemeindehaus befand sich 1 Teich. Brunn besaß früher viel mehr Wald als heute.

Rittergut         Brand_1999         Nov.2001         Sept.2002         Sept.2002         Sept.2002

Nur das ehem. Rittergut besitzt noch eine größere Waldfläche, das Herrenholz oder Steinpöhl, auch ,,Sachsse-Wald" - nach dem letzten Pächter des Rittergutes Sachsse genannt. (Am 19.11.1999 wurde der Dachstuhl des Rittergutes durch einen Brand zerstört und am 4.9.2002 abgerissen. )
Ferner die sogenannten Stauden an der Bahnlinie Greiz-Brunn-Neumark gelegen. Wald lag auch zwischen Cunsdorf und Brunn, ebenfalls an der Brunner-Kahmerer Grenze (Tännlicht). Dieser wurde während des 1. Weltkrieges 1814-1918 geschlagen. Der letzte Rest verschwand gegen 1920. Am Wege nach Cunsdorf, rechter Hand, ist eine Halde. Hier waren Schachtanlagen vorhanden. Es waren Eisengruben (Brauneisenstein) und die Stollen gingen nach dem Pürzel'schen Wald zu. An der Grenze zu Kahmer liegt die "Hohle" Hier verlief der sogenannte Kärrnerweg oder auch Körnerweg. Die Fuhrleute (Kärrner) brachten Salz oder Getreide aus der Leipziger oder Altenburger Gegend ins Vogtland, Erzgebirge, nach Böhmen oder Bayern. Dieser Weg war nur einspurig, besaßig aber eine Ausweichstelle. Die Straßige führte ungefähr bei Aug. Jahn nach Cunsdorf. Gegenüber von Aug. Jahn, dort wo heute die Wirtschaftsgebäude der ehem. Brauerei liegen, ist die Salzmeste. Salzmeste hießig auch das angrenzende Feldgrundstück (jetzt z.T. Schrebergärten). Das gesamte Grundstück gehörte bis zum Jahre 1921 zum hiesigen Rittergut. Herr Aug. Jahn war früher Pächter der weithin bekannten Rittergutsbrauerei zu Brunn. In den Jahren um 1890 gab er jedoch die hiesige Pachtung infolge Streitigkeiten mit dem Rittergutspächter auf und erbaute zusammen mit seinem Bruder eine eigene Brauerei in Cunsdorf. Der Untergrund ist reich an Oker. Eine großige Okergrube befand sich zwischen Brunn und Cunsdorf (Schrebergärten) direkt an der Straßige. Eine zweite entstand gegenüber der früheren Windmühle. Nach Oker suchte man auch am heutigen Denkmalsplatz, auf dem Jungk'schen Grundstück und an der Straßige nach Reuth, unterhalb des ehem. ,,Unteren Gasthofes". Brunn besaßig bis 1907 eine Windmühle, die nach fast 2oojähriger Tätigkeit wegen Blitzschlag abgebrochen werden mußigte. Das Rittergut gehörte wie auch Reuth, Friesen, Mylau etc. den Herren von Metzsch-Reichenbach. 1911 ging es in Besitz von Karl Sachsse über. Von ihm erstand es 1925 die Stadt Reichenbach Im Herrenhaus war bis Ende des 2. Weltkrieges ein Altersheim untergebracht. Die hiesige Schule wurde 1836 gegründet. Vorher bestand eine gemeinschaftliche Schule in Neumark (Neumark, Obemeumark, Unterneumark,Erlmühle, Römersgrün). Mit Cunsdorf wurde eine Schulgemeinde gebildet. Die Schule stand am Südausgang des Ortes (Alte Schule). Cunsdorf schied 1882 aus und gründete einen eigenen Schulbezirk. 1900 erhielt Brunn ein neues Schulhaus inmitten des Ortes. 1926,1927 und 1929 fanden in Brunn Flugtage statt. Höhepunkt dieser Flugtage war am 28. September 1930 die Landung des "LZ 127 Graf Zeppelin". Brunn war die erste sächs. Gemeinde, die vom Zeppelin angeflogen wurde. Damals weilten ungefähr 120 bis 160 000 Zuschauer in Brunn. Am Steinpöhl lag früher ein Ziegelofen, schräg gegenüber der Lehmgrube. Die letzten Reste des Ziegelofens sind 1933 durch den damaligen Arbeitsdienst beseitigt worden. Der "Obere Gasthof Brunn" soll früher die Oberförsterei gewesen sein. Hier wurden auch die Pferde für die Posten gewechselt. Dieses Grundstück erhielt deshalb schon frühzeitig verschiedene "Gerechtigkeiten" wie: Ausschank, Bäckerei und Übernachtung. Ab der Bahnlinie Neumark-Greiz liegt die Halteslelle Brunn. Sie liegt aber auf Schönbacher Flur und dem Orte Reuth am nächsten.

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